Montag, 11. März 2013

DLV-Kongress bringt Ideen und Impulse

Neue Ideen und Impulse konnten die rund 200 Teilnehmer am Wochenende vom DLV-Kongress "Pädagogische Offensive" in Kienbaum mit nach Hause nehmen. Diese in die jeweiligen Landesverbände hineinzutragen, war am Ende der zwei Tage ein Wunsch des DLV-Lehrwartes Fred Eberle. 
Fred Eberle will die Pädagogische Offensive in die Landesverbände hineintragen (Foto: Heller)

"Die Pädagogische Offensive braucht Folgeveranstaltungen, Folgediskussionen und eine Multiplikation. Sie muss in eine Aus- und Fortbildung hineingefügt werden", sagte Fred Eberle. "Wenn pädagogisches Handeln zum Prinzip wird, dann würde uns das mit Sicherheit freuen."

Er begrüßte besonders, dass "Leichtathletik als Hilfe zur personalen Entwicklung" ein zentrales Thema der beiden Tage im Bundesleistungszentrum war.

Grundwerte des Sports wichtig

Die Vorsitzende des Sportausschusses im Deutschen Bundestag, Dagmar Freitag (Iserlohn), hob beim Kongress die Grundwerte des Sports hervor. „Sport ohne Fairplay, Teamgeist, ohne Willen zur Integration darf nicht vorstellbar sein“, forderte die Vizepräsidentin des DLV.

Der Sport und damit auch die Leichtathletik könne ein großartiges pädagogisches Umfeld und eine „gute Schule des Lebens“ sein. Dabei hätten die Trainer und Übungsleiter eine besondere Bedeutung. Im Hinblick auf das neue Wettkampfsystem Kinderleichtathletik sagte Dagmar Freitag: „Es ist wichtig, neue Wege zu gehen“.

Prof. Gudrun Doll-Tepper (Berlin), DOSB-Vizepräsidentin Bildung und Erziehung, betonte die Rolle des Sports im Bildungssystem. „Er ist ein Teil der Bildungsarbeit“, stärkte sie den Trainern und Übungsleiter den Rücken.

Leitmotive herausgearbeitet

Die "Leitmotive einer pädagogisch verantworteten Leichtathletik" fassten Esther Fittko, Vorsitzende des Bundesausschusses Jugend im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV), und der Schweizer Sportwissenschaftler Prof. Dr. Arturo Hotz zum Ende der Veranstaltung noch einmal zusammen.

"Wir wollen noch mehr Fair Play erreichen durch die Erziehung", erklärte Esther Fittko dazu unter anderem. Sie sagte auch: "Wir wollen die jungen Menschen zur Eigenständigkeit erziehen, damit sie unabhängig werden."

Der Tübinger Hürdensprinter Gregor Traber konnte bei der Veranstaltung im Rahmen einer Gesprächsrunde mit der dreimaligen Diskus-Weltmeisterin Franka Dietzsch (Video) selbst schildern, wie ihm gerade das selbst in seiner Entwicklung bewusst geworden ist.

Verantwortung übernehmen und vermitteln

Wichtig sei es auch, gerade aus Trainersicht, Verantwortung zu übernehmen. "Verantwortung, die wir als Trainer für die Kinder und Jugendlichen übernehmen müssen. Die wir aber genauso den Kindern und Jugendlichen als Haltung vermitteln möchten", erklärte Esther Fittko.

Prof. Dr. Arturo Hotz unterstrich die Bedeutung von "Respekt gegenüber der Mitwelt als Haltung", während Esther Fittko die "Zumutbarkeit als Referenzwert in Entscheidungssituationen" herausstellte. "Das drückt aus, dass wir mit einem Fingerspitzengefühl immer bedenken müssen, welche Konsequenzen das Handeln hat", sagte sie.

Theorie- und Praxis-Workshops

Viel Raum hatten am Sonntag verschiedene Theorie- und Praxis-Workshops bekommen. Themen waren dabei die Fairplay-Erziehung und Dopingprävention, die Suchtprävention, die Vorbeugung gegen sexuelle Gewalt, eine Anleitung zur sportgerechten Lebensweise, die Facetten der Integration im Sport und in der Praxis faszinierende Lauf-/Sprung- und Wurfwelten für Kinder.

DLV-Präsident Dr. Clemens Prokop hatte bereits am Samstag den Weg der Pädagogischen Offensive vorgezeichnet. "Jedermann hat die Möglichkeit sich weiter zu entwickeln. Diese Erfahrung ist in fast keiner anderen Sportart so einfach zu vermitteln", sagte er. "Nachwuchsförderung bedeutet daher, dass wir junge Menschen zu Persönlichkeiten entwickeln wollen, die nicht nur im Sport, sondern auch außerhalb des Sports mit vielen Fähigkeiten ausgerüstet werden, die sie prägen. Der Kongress wird viele Impulse geben und hat eine richtungsweisende Funktion."

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